Nachhaltig versichern – geht das überhaupt?

Nachhaltigkeit fängt beim recycelten Toilettenpapier an und hört.. ja wo hör es eigentlich auf? Ich habe für mich in den letzten Jahren festgestellt, dass es beim Thema Nachhaltigkeit keine Grenzen nach oben gibt.

Nachhaltigkeit kann in jedem Lebensbereich umgesetzt werden und das passiert nicht von heute auf morgen. Für mich ist das ein lebenslanger Prozess bei dem man stetig dazu lernen kann und sich weiterentwickelt, wenn man sich immer wieder damit beschäftigt.

Wie man dem Titel dieses Beitrages schon entnehmen kann, geht es hier nun um das Thema nachhaltig versichern.

Ich beschäftige mich nun schon eine ganze Weile mit dem Thema Nachhaltigkeit. Angefangen beim Essen, weiter zum Kleidungskonsum und dann habe ich versucht meinen Plastikmüll zu reduzieren. Das Thema Versicherungen kam mir erstmal gar nicht in den Kopf. Nachdem ich dann bei meinen Eltern auszog, behielt ich erstmal die Familienkrankenversicherung und blieb auch bei der Bank bei der ich schon immer war. Wenn man nicht aus irgendeinem Grund damit wirklich unzufrieden ist, überdenkt man sowas ja auch nicht, oder? Zumindest war das bei mir der Fall.

Doch dann bin ich irgendwann über einen Artikel auf das Thema nachhaltige Banken gestoßen und habe mich intensiver damit auseinandergesetzt.

Das Problem bei konventionellen Anlageformen

Egal ob Aktienfond oder Riesterrente – Banken und Versicherungen investieren oft in Unternehmen die Umweltzerstörung, Kinderarbeit oder Atomwaffen unterstützen.

Laut „ICAN“ flossen von 2014 – 2017 ganze 10 Milliarden US Dollar von deutschen Banken in Unternehmen die Atomwaffen herstellen. Unter anderem der Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken, Commerzbanken, Deutsche Banken, verschiedene Landesbanken uvm. (Stand 2018)

„Nachhaltige Fonds“ die von Sparkassen und co. angeboten werden, investieren in Unternehmen wie ThyssenKrupp (ThyssenKrupp liefert unter anderem U-Bote für Kriegsregionen). Hier gibt es beispielsweise eine 5 % Hürde die sagt, dass Unternehmen die bis zu 4 % Umsatz mit Rüstung machen, auch in Nachhaltigkeitsfonds aufgenommen werden dürfen. Weitere Unternehmen im Nachhaltigkeitsfonds sind RoyalCaribbean, Nestlé, Coca-Cola, Starbucks und Co.

Das Problem: Da der Begriff Nachhaltigkeit nicht geschützt ist, entscheiden Finanzdienstleister selber, was für sie nachhaltig ist.

Hier wird zwar oft betont, dass die Finanzierung jeglicher Herstellung von Waffen ausgeschlossen wird, wenn jedoch ein Mischunternehmen einen Kredit möchte kann dieses Geld auch für die Herstellung der Waffen verwendet werden.

Aber gute Nachrichten: Nachhaltig versichern geht. Es gibt Alternativen!

Wie bereits erwähnt, habe ich mich eine Zeitlang intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt und mich nach einer neuen Bank umgeschaut, bei der ich mein Geld investieren kann, ohne Angst haben zu müssen, dass mein Geld in Projekte geht, die ich moralisch nicht unterstützen möchte.

Alternativ Banken

Fündig wurde ich hier bei der GLS Bank. Die GLS Bank ist eine Bank die in ökologische und soziale Projekte investiert und sehr viel Wert auf Transparenz legt. Zudem war für mich das Girokonto bei dieser Bank sogar noch günstiger als bei meiner Vorgängerbank. Bei der GLS Bank gibt es außerdem ein paar Bankfilialen in größeren Städten in Deutschland und sie bieten verschiedene Anlagemöglichkeiten für Bauen, Sparen oder Altersvorsorge, weshalb ich mich letztlich hierfür entschieden habe.

Es gibt aber auch noch andere nachhaltige und soziale Banken wie die Tomorrow Bank. Hierbei handelt es sich um eine Online Bank, die sogar auch ein kostenloses Konto anbietet. Da hier alles ausschließlich Online ist, war es allerdings bisher keine Option für mich. Du kannst dir allerdings gerne den Kontenvergleich ansehen und herausfinden, ob das eine Option für dich wäre.

Als dritte Option für ein Girokonto, gebe es beispielsweise noch die EthikBank. Auch hier wird ausschließlich in ökologische und soziale Maßnahmen investiert. Auch Kredite und Geldanlagen sind hier möglich.

Natürlich gibt es auch noch weitere Banken, aber das sind mit die drei bekanntesten und die Banken, die ich mir bereits intensiver angeschaut habe.

Krankenversicherung

Auch bei Krankenkassen gibt es die Möglichkeit auf nachhaltigere und was mir auch wichtig war, vegan freundliche Optionen umzusteigen. Bei der BKK Provita geht es vor allem um die Prävention von Krankheiten und nicht erst die Behandlung wenn es bereits zu spät ist. Daher haben sie verschiedene Bonusprogramme und Präventionskurse im Angebot. Durch die Bonusprogramme kann man sich kosten für Heilpraktiker, Nahrungsergänzungsmittel, professionelle Zahnreinigung und co. zurück erstatten lassen. Man kann sich allerdings den Bonus auch als Prämie auszahlen lassen. Bei der BKK Provita werden auch verstärkt alternative Heilmethoden unterstützt und es gibt eine Übersicht von Ärzt*innen die sich auf Homöopathie und co. spezialisieren. 2021 bekam die Kasse den deutschen Nachhaltigkeitspreis.

Weitere Versicherungen und Möglichkeiten

Vor kurzem bin ich noch auf Pangaea Life gestoßen. Hier gibt es neben Anlagemöglichkeiten in erneuerbare Energien oder nachhaltige private Altersvorsorge noch beispielsweise Haftpflicht, Hausrats- oder KFZ Versicherungen. Quasi das komplette Paket an Versicherungen.

Dann gibt es noch Verti. Hier findet man KFZ-, Lebens-, oder Sachversicherungen. Verti ist Preisträger in der Kategorie Nachhaltiges Engagement, außerdem unterstützen sie soziale Projekte die beispielsweise Kindern zugutekommen und setzen sich für LGBTQ+ Themen ein. 2021 wurde Verti übrigens vom Handelsblatt zu Deutschlands bestem Versicherer gewählt.

leonielovesorganic

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